Unsere Genusslandschaft genießen
Unsere Felder im Biosphärenreservat Südost-Rügen sind eine Kultur- und Naturlandschaft zum Genießen. Das meinen wir wörtlich. Denn wir verbinden Kulturlandschaftspflege, Naturschutz und Landwirtschaft, hier an den Ufern des Greifswalder Boddens. Bei uns ist Landschaft kein montones Agrarland, sondern ein erlebbarer Raum, in dem sich Mensch und Tier wohlfühlen, in dem das Ästhetische mit dem Ökonomischen verbunden wird. Dazu wirtschaften wir auf kleinen Feldern und mit vielfältigen Kulturen. Wir betreiben ökologische Landwirtschaft, die beste Lebensmittel produziert, veredelt durch uns oder in Partnerbetrieben der Region. Wir legen Hecken und Blütensäume an, pflanzen Obstbäume und etablieren begehbare Feldwege, die harmonische Ausblicke bieten und zum Verweilen einladen.
Als Stiftung sind wir dem Gemeinwohl verpflichtet, als Landwirte dem Boden. Für uns könnte das nicht besser zusammenpassen. Konsequente Nachhaltigkeit wird durch uns praktiziert und gelebt. Nicht nur übertragen wir Land in die Gemeinnützigkeit, wir erhalten unser aller Naturkapital und demonstrieren eine ökologische, zukunftsfähige Lebensmittelproduktion mit Mehrwert.
In Südost-Rügen erschaffen wir einen Erlebnisort und Lernraum, den man zu Fuß und mit dem Fahrrad erkunden kann.
Vielfalt erleben
Südost-Rügen ist eine steinalte Kulturlandschaft, von der die vielen Reste neolithischer Großsteingräber zeugen. Geformt von den Kräften der letzten Eiszeit und geprägt von Menschenhand, findet sich hier eine Vielfalt von natürlichen Biotopen und Habitaten: von Magerrasen bis Niedermoor, vom Kieferwald bis zum Erlenbruch. Diese natürlichen Gegebenheiten haben wir weiter gestaltet und damit eine erlebbare Landschaft geschaffen, die man zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden kann. In der man das Blau der Wegwarte, den Blütenduft der Sommerlinden oder den Gesang der Feldlerche aktiv und bewusst wahrnehmen kann. Dafür lassen wir wieder Feld- und Wanderwege entstehen, die einen Erlebnisraum und Lernort schaffen. Wir bieten regelmäßig Führungen an, nehmen an der Woche der Nachhaltigkeit des Biosphärenreservates teil und ermöglichen wissenschaftliche Abschlussarbeiten.
Zwischen Hecken, Bauminseln und Biotopen entsteht eine kleinteilige bäuerliche Landwirtschaft, mit hoher Strukturviefalt und großem Artenreichtum.
Natur und Artenvielfalt bewahren
Naturschutz und Landwirtschaft können Hand in Hand gehen, das beweisen viele ökologisch wirtschaftende Betriebe tagtäglich. Kern unseres landschaftsbasierten Konzeptes ist es, maximale Artenvielfalt in einen landwirtschaftlichen Betrieb zu intergrieren. Dafür bauen wir z.B. vielfältige Kulturen in kleinen Schlägen an, um ganzjährig Blühaspekte und Saumbiotope zu schaffen. Blühflächen, Hecken, Bauminseln und Kleinbiotope ergänzen die natürliche Strukturvielfalt und offerieren Raum für vielfältige Lebensgemeinschaften von Pflanzen und Tieren.
Unsere Sölle sollen wieder Wasserspeicher werden, unsere Böden mehr Kohlenstoff binden statt ihn freizusetzen. Der Ackerrittersporn hat bei uns seinen Platz im Getreide, die dunkle Mauerbiene an der Obstblüte und der Neuntöter in den Wildobsthecken. Synthetische Düngemittel und Pestizide, die den Greifswalder Bodden, die Kinderstube des Herings, belasten können, gibt es bei uns nicht.
Ökologische Landwirtschaft ist unsere selbstverständliche Grundlage: darüber hinaus wirtschaften wir regenerativ, regional und gemeinwohlorientiert.
Landwirtschaft (neu) gestalten
Wir betreiben Landwirtschaft mit dem Anspruch, dem Gemeinwohl, einer gesunden Ernährung und einer vielfältigen, gesunden Umwelt zu dienen. Wir wirtschaften nicht in reduzierten und eintönigen Fruchtfolgen, sondern schaffen ein komplexes und lebendiges System, das vielen Zielen gleichzeitig dient.
Der Anbau von Lebensmitteln ist für uns daher mehr als die Produktion von Nahrungsmitteln. Mit dem Anbau des Pommerschen Dickkopf, einer alten Weizensorte, erhalten wir regionale Sortenvielfalt. Mit Roggen und Dinkel tragen wir zur Grundversorgung auf der Insel Rügen bei. Lupinen, Buchweizen und Blühstreifen dienen den Insekten und sorgen gleichzeitig für eine Regeneration des Bodens. Und mit unseren Obstwiesen, mit über 100 Sorten, schaffen wir eine CO2 Senke und einen Ort der Vielfalt für uns als Gesellschaft.
Wir produzieren für regionalen Genuss:
Vom Korn zum Brot, von der Sonnenblume zum Öl.
Regional und handwerklich produzieren
Wir wollen nicht für den Weltmarkt produzieren, sondern für Rügen und Vorpommern. Und wenn es sein muss auch noch für Berlin — unser Anspruch ist dabei, gesunde und schmackhafte Lebensmittel zu erzeugen, vom Korn bis zum Brot, vom Apfel bis zum Cidre. Gemeinsam mit Menschen aus der Region engagieren wir uns dafür, dass Lebensmittel vor Ort handwerklich veredelt werden. Wir sind uns sicher, dass darin die Zukunft liegt – und suchen ständig nach Partnern, die wie wir verrückt genug sind daran zu glauben.
Dabei arbeiten wir bereits mit einer handvoll Partner-Höfe und verschiedenen Abnehmern zusammen, um Bio-Wertschöpfungsketten im Bereich Brotgetreide und Rindfleisch in unserer Region zu etablieren. Unsere Produkte finden Sie schon z.B. in der Kornrade in Putbus, bei Bäckerei Horn in Binz. Bäckerei Hof Baldereck in Glowe, oder in Regionalläden und Schulspeisungen in Greifswald.
Unsere Produkte sind ein Spiegel der Landschaft: lokal, hochwertig, vielfältig und gesund.
Wertschöpfung schaffen
Unsere handwerklich hergestellen Lebensmitteln reflektieren die vielfältige Landschaft auf Rügen.
Die Äpfel für unseren Cider und Apfelsaft reifen an der Meeresluft der Ostsee. Das Getreide für unsere Mehle ist umrahmt von Mohnblüten und Kornblumen. Und die zart-blauen Tupfer des Lein bereichen erst die Landschaft und alsdann als Leinöl die Kartoffeln.
Maximal regional veredeln wir Rohwaren wir Ölfrüchte sebst, auch Vollkormehl wird von uns gemahlen. Darüber hinaus arbeiten wir mit Betrieben wie der Getreidemühle Wolters in Wustermark, der Mosterei Derers in Stralsund oder der Fleischerei Naturgut in Strahlbrode zusammen. Für uns gilt, dass die Wertschöpfung transparent und in der Region bleiben sollte. Denn dies schafft nicht nur Vertrauen, sondern gleichzeitig eine positive, regionale Identität.
Über unseren Webshop oder das GetreideAbo kann man unsere Produkte direkt beziehen und das ganze Jahr über mit guten, regionalen Erzeugnissen versorgt werden – und übernimmt gleichzeitig Verantwortung für nachhaltige Landwirtschaft auf der Insel Rügen.
Die Landschaft Caspar David Friedrichs kulinarisch erleben
Wertschöpfung ist für uns ein Weg zur Wertschätzung. Dass dies ökologisch und mit hohem Qualitätsanspruch erfolgt, ist für uns selbstverständlich. Dazu haben wir Äpfel handgepflückt & handverlesen und in einer Mosterei Craft-Cidre brauen lassen. 100% Bio, 100% Natürlich und 100% Regional. Als Flaschengärung und ohne Zusätze ist der Cidre mehr als ein Produkt, er ist Botschafter unseres Anspruchs.
Dieses Jahr feiert Caspar David Friedrich sein 250-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass haben wir eine Sonderedition unseres Bio-Apfelcidres hergestellt. Unser Etikett zeigt das Bild „Landschaft mit Regenbogen“ des bekanntesten deutschen Malers. Man blickt auf die Insel Vilm und befindet sich nur einige Schritte von unseren Streuobstwiesen entfernt. Genießen Sie die Kunst, die Natur und unseren erfrischenden Cidre!
Als Stiftung sind wir dem Gemeinwohl verpflichtet, als Landwirte dem Boden. Für uns könnte das nicht besser zusammenpassen.
Unser Betriebsspiegel
Unser Betrieb umfasst aktuell rund 200ha Acker und Grünland auf denen wir Bio-Landwirtschaft mit vielfältigen Ackerbaukulturen wie Getreide (Dinkel, Lichtkornroggen, Hafer, Weizen), Pseudogetreide (Buchweizen), Ölfrüchte (Lein, Leindotter) und Sonderkulturen wie Blaumohn oder Kichererbsen betreiben.
Da wir mittlerweile über sämtliche Technik in unserem Betrieb verfügen, sind wir von Bodenbestellung bis zur Ernte gut aufgestellt; Trockungsanlage, Saatgut-/ Siebreinigung, Schälanlage, Öl- und Mehlmühle ermöglichen uns die Veredlung der Produkte.
Mit fünf Mitarbeitern, vom Ackerbau bis zur Buchhaltung, sind wir noch immer ein kleiner Betrieb. Gemessen an unserer bewirtschafteten Fläche aber arbeitsplatzintensiv.
Sebastian Schmidt
Sebastian ist Biologe und promovierter Landschaftsökologe. Er gründete im Jahr 2015 FINC, um einen nachhaltigen Wandel im Natur- und Umweltschutzbereich zu forcieren. Deshalb steht er in der Genusslandschaft Rügen jetzt auch selbst auf dem Acker.
Sebastian erreicht man in der Regel unter 0176 83289424.
Mehr über die Beweggründe: Jeder Hektar Zählt – Flächenbesitz von FINC
Manfred Jeske
Manfreds Werdegang ist geprägt von bäuerlicher Landwirtschaft auf der Insel Rügen. Nachdem er zum Studium in Neubrandenburg die Insel verlassen hat, ist er nun glücklicherweise zurück. Hier sitzt er federführend hinter dem Lenkrad von Trecker oder Mähdrescher und verantwortet den Ackerbau der vielfältigen Kulturen.
Die kleine 76
Die kleine 76 ist Teil unserer Herde rauwolliger pommerscher Landschafe. Gemeinsam mit dem Rest der Bande hilft sie uns bei der Landschaftspflege in der Genusslandschaft. Geboren auf der Insel und im Naturschutzgebiet Greifswalder Oie, sorgt sie nun für Struktruvielfalt auf unseren Wiesen und Äckern.
Corinna Seemann
Nach der Ausbildung zur Werbekauffrau und einem Uni-Diplom in Soziologie zog es Corinna erst einmal raus auf den Acker. Aus zwei Wochen Landluft schnuppern als Freiwillige wurden zehn Jahre, die sie auf ökologischen Höfen in MV und Schleswig-Holstein verbrachte. Corinnas Schwerpunkt liegt in der Verwaltung, Buchhaltung und Warenwirtschaft der Genusslandschaft.
Bestellungen, Anmerkungen oder Fragen nimmt sie gerne unter 03834 4486181 oder unter corinna.seemann@genusslandschaft.org entgegen.
Thorin Wäschle
Nach seinem Masterstudium in ökologischer Ökonomie hat es Thorin von Nordengland nach Vorpommern verschlagen, wo er eine alte Gutsanlage saniert und eine Strohbaufirma aufbaut. Für die Genusslandschaft leitet er den Vertrieb und die Vermarktung unserer vielzähligen Produkte. Als Ansprechpartner für unsere Partner wie lokale Bäckereien spinnt er Netzwerke, die einer nachhaltigen Entwicklung der Region dienen.
Thorin ist erreichbar unter: 0159 06755983 oder unter thorin.waeschle@finc-foundation.org
Sie möchten Teil einer Genusslandschaft werden?Sprechen Sie mit uns unter: 03834 4486 181 oder helfen Sie uns durch Ihre Spende.
Noch Fragen?
WARUM MÖGT IHR KLEINE FELDSTRUKTUREN SO SEHR?
Kleine Felder haben eine große Wirkung auf die Artenvielfalt. Denn Sie bilden lange Ränder und erlauben es, viele verschiedene Kulturen anzubauen. Besonders stark wird dieser Effekt bei Feldern die durchschnittlich kleiner als 6 ha sind. Wenn man diese dann nochmal in 1 ha-Schläge unterteilt kann das die Artenzahl versechsfachen! Und das tolle dabei: die Produktivität bleibt hoch – dank langer Fruchtfolgen und den vielen positiven Effekten von mehr bestäubenden Insekten und weniger Schädlingen. Die Studie dazu findet ihr hier.
WARUM PFLANZT IHR BÄUME UND HECKEN?
Weil es schön ist, die Biodiversität fördert und einen Lebensraum für viele Tiere und andere Feldrandgewächse schafft.
Ihr wollt noch mehr Gründe? Bäume und Hecken speichern Kohlenstoff, sind Klimaschützer, schützen die Kulturen vor Wind und damit den Boden vor Erosion und Austrocknung, Kühlen die Luft im Sommer, spenden Schatten, liefern irgendwann vielleicht sogar wertvolles Holz.
WARUM MACHT IHR ES SO KOMPLIZIERT?
Für unsere Landwirtschaft sind Boden, Artenvielfalt, Klimaschutz, Bildung, Kulturlandschaftspflege und Lebensmittel gleichberechtigte Ziele! Das lässt sich zwar sehr wohl unter einen Hut bringen, aber eben nicht nur in Dezitonnen und Euro messen. Durch die Gemeinnützigkeit haben wir die Chance, komplexe Strukturen zu entwickeln, zu denen andere sonst keine Zeit und keinen Spielraum haben.
WARUM FINDET IHR ES TOLL IN EINEM BIOSPHÄRENRESERVAT ZU WIRTSCHAFTEN?
Gerade hier! Biosphärenreservate sind Modellregionen der nachhaltigen Entwicklung. Sie sind Testlabore für eine andere Form des Wirtschaftens und des Lebens, sie verbinden Schutz und Nutzung, sie stehen für eine alte Kulturlandschaft und eine nachhaltige Zukunft.
WARUM NOCHMAL BAUT IHR SCHLAFMOHN AN?
Unser Chef entspring einer Familie von Bäckern. Weshalb der immer mit dem Schmidt’schem Geheimrezept für Mohnkuchen herum wedelt. Uns blieb also keine Wahl.
WARUM BIO?
Was denn sonst?
HEIZT IHR MIT EUREM LANDKAUF NICHT DEN BODENMARKT AN?
Nein. Denn als gemeinnützige Organisation entziehen wir das Land dauerhaft privaten Kapitalspekulationen. Es gehört von nun an „sich selbst“ und erbringt für immer vorrangig Gemeinwohlleistungen.
SEIT IHR MIT EUREN BUNTEN LANDSCHAFTEN EIGENTLICH RICHTIGE LANDWIRTE?
Klar! Aber wir bewirtschaften das Land in zahlreicheren Facetten als Monokulturen. Ökologischer Landbau ist stets viel bunter, bezieht Kleegras und Kulturvielfalt in die Fruchtfolge mit ein. Darüber hinaus haben wir die Gelassenheit auch anderen Mitgeschöpfen Raum zu geben – zu unser aller Freude.
ALL DIE MENSCHEN ZWISCHEN EUREN FELDERN - IST DAS GEWOLLT?
Unbedingt!. Wir wirtschaften für Mensch und Natur. Das Gestalten und Erleben eines schönen Lebensumfeldes ist uns ein Anliegen. Spazierend dieses Umfeld zu entdecken, Feldlerchen zu hören und sich an bunten Ackersäumen zu erfreuen, sorgt für Wohlbefinden. Und das für eine positive, regionale Identität.
BIO UND KLIMASCHUTZ GEHT DOCH NICHT ZUSAMMEN, ODER?
Guter Punkt. Biolandbau fährt tatsächlich häufiger über die Flächen und setzt nur bei dieser Betrachtung mehr CO2 frei. Dafür ist die Herstellung von Mineraldünger und Pestiziden im konventionellen Anbau mit vielfach höheren CO2-Emissionen verbunden. Und der Ökolandbau begünstigt Humusanreicherung im Boden stärker als in der konventionellen Landwirtschaft und trägt damit zur Kohlenstoffspeicherung bei.
Die Genusslandschaft Rügen wird dankenswerter Weise von den folgenden Partnern unterstützt:
Die Entwicklung und Erprobung eines innovativen Vermarktungsinstruments im Rahmen der Marke „Genusslandschaft Rügen“ werden als Operationelle Gruppe im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaften (EIP AGRI) durch die Europäische Union gefördert.
Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes.
Hier investiert Europa in die ländliche Gebiete.
Inhalt der Förderung: Europäische Innovationspartnerschaft, Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten der Versorgungskette, Netzwerke
Ziel der Förderung: Förderung der Zusammenarbeit und des Aufbaus der Wissensbasis, Stärkung der Verbindungen zwischen Landwirtschaft, Nahrungsmittelerzeugung und Forstwirtschaft sowie Forschung und Innovation in ländlichen Gebieten siehe: Europäischen Kommission